20.09.2023
Jugend

„unterwegs sein“

Bergfreizeit - ein Bericht von Anja Gierling, Trainee im Dekanat Büren-Delbrück

Gerade bin ich als Trainee für 1 Jahr im Dekanat Büren-Delbrück gestartet, schon durfte ich über die Veranstaltungsreihe XPerience mit einer Gruppe von 30 jungen Menschen für eine Woche auf Bergfreizeit ins Kleinwalsertal im Allgäu fahren.

Unser neues Zuhause für die kommende Woche liegt auf knapp 1.400m mit einem wunderbaren Blick auf die imposante Bergwelt. Eine Spitze fällt besonders ins Auge: das Nebelhorn. Dieses Jahr wagen wir uns auf 2.223m über dem Meeresspiegel – eine Tour, die als „alpine Gefahr“ und nur für geübte Bergsteiger ausgewiesen ist. Am Donnerstagmorgen geht es los. Am Fuße des Nebelhorns schauen wir die massive Felswand hoch und ich denke mir „Da soll wirklich ein Wanderweg entlangführen? Ich erkenne von hier aus noch nicht mal einen Trampelpfad.“ Der Einstieg war zumindest gut ausgeschildert, doch immer wieder erkennt man den Weg nur noch durch farblich markierte Steine. Ich bin froh, dass ich schwindelfrei bin, denn der Abhang nur einen Schritt entfernt ist ziemlich steil. Wir laufen schweigend hintereinander – so sehr muss man sich auf die eigenen Schritte konzentrieren. Ab und an dreht sich mein Vordermann zu mir um und fragt, ob alles okay sei oder ob ich an schwierigen Stellen seine Hand zur Unterstützung brauche. Je näher wir dem Gipfelkreuz kommen, desto mehr fällt meine Anspannung ab und wandelt sich oben angekommen in Erleichterung und auch ein bisschen in Stolz – auf mich, aber vor allem auch auf die Gruppe, die ja auch nicht genau wusste, worauf sie sich heute mit uns eingelassen hatte. Gemeinsam haben wir 1.400hm überwunden und konnten nun die Aussicht über die scheinbar endlose Bergwelt genießen.

Und wieder einmal fällt mir auf, wie häufig „in den Bergen unterwegs sein“ sich auch in meinem Leben widerspiegelt. Wenn am Ende des Studiums, bei einem Jobwechsel oder nach einem Umzug eine konkrete Perspektive fehlt und ich nicht weiß, was in den nächsten Monaten auf mich zukommen wird. Oder zu erfahren, dass es einfach leichter ist, mit anderen Menschen durch schwierige Zeiten und Momente zu gehen. Aber auch wie groß die Erleichterung ist, wenn man am Ziel angekommen ist und man sich eine Pause gönnen kann.

Irgendwie fällt es mir in den Bergen leichter, mich auf diese Situationen ein­zulassen, sie wahrzunehmen und auch zu genießen. Anzunehmen, dass ich den Weg nicht sehe son­dern nur den nächsten Schritt. Persönliche Fragen in Gesprächen mit anderen zuzulassen. In Stille zu sein. Hilfe anzunehmen. Pause zu machen. Vielleicht liegt es an der besonderen Atmosphäre der Berge. Eben nicht zu Hause zu sein oder auch mit einer großen Gruppe junger Menschen unterwegs zu sein – jeder mit seiner Geschichte doch trotzdem gemeinsam.

Im kommenden Jahr freue ich mich, immer wieder mit XPerience unterwegs zu sein. Kleine Auszeiten von meinem strukturierten Alltag zu haben, aber auch mit verschiedenen Menschen über die kleinen und großen Fragen des Lebens, z.B. welche Abzweigung für mich richtig ist, ins Gespräch zu kommen.

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